Schlafstörung, Schnarchen und obstruktive Schlafapnoe

Als das so genannte Schlafapnoe-Syndrom wird eine Schlafstörung bezeichnet, bei der während des Schlafs Atemstillstände verursacht werden. Symptome sind vor allem zunehmende Müdigkeit tagsüber sowie Kopfschmerzen und Schwindelgefühle beim Aufstehen. Aber auch verstärkter Harndrang oder Konzentrationsschwierigkeiten können durch Schlafapnoe verursacht werden.

Ursachen für die Schlafstörung ist meist Übergewicht oder eine andere eventuell auch zusätzliche Behinderung der Atmung beispielsweise durch Polypen. Bei Kindern wird Schlafapnoe vor allem durch vergrößerte Rachenmandeln ausgelöst. Aber auch abendlicher Alkoholkonsum, der Genuss von Nikotin oder Schlafmitteln kann den gesunden Schlaf beeinträchtigen.

Im Allgemeinen wird zwischen obstruktiven und zentralen Schlafapnoen unterschieden, doch auch eine Mischung der beiden Typen kann vorkommen. Die verbreiteste Form der obstruktiven Schlafstörung ist das Auftreten von krankhaften Atemstillständen, das heißt von Atemstillständen mit einer Dauer von mehr als 10 Sekunden. Die Folge ist einer mangelhaften Versorgung des Gewebes, da das Blut weniger mit Sauerstoff angereichert wird. Der Körper erlebt eine schlagartige Weckreaktion, durch welche die Atmung wieder einsetzt. Vom Schlafenden wird dies in der Regel nicht bemerkt. Dennoch wird der gesunde Schlaf gestört und die eigentliche Erholungsfunktion des Schlafes nur unzureichend erfüllt. Eine weitere Folge des Zusammenfallens der oberen Atemwege – durch das die Stillstände ausgelöst werden – sind Schnarchgeräusche. Nicht selten schnarchen von Schlafapnoe betroffene Menschen sehr stark. Ist also das Schnarchen mit hoher Müdigkeit am Tag gekoppelt, sollte in jedem Fall eine Untersuchung auf Schlafapnoe durchgeführt werden.

Zu den Folgen einer unbehandelten Schlafapnoe gehören oft chronische Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Störungen. Das Risiko für Bluthochdruck, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt deutlich. Besonders der plötzliche Herztod kann bei unbehandelter Schlafapnoe mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit auftreten. Nicht unbekannt sind zudem auch Depressionen oder aus Stress resultierende Krankheiten wie zum Beispiel Magengeschwüre als Folge der Schlafapnoe.

Seit 2002 wird auch Diabetes immer häufiger in einen direkten Zusammenhang mit der Schlafstörung gebracht. Je mehr Atemstillstände während des Schlafes auftreten, umso höher steigt der Blutzucker der betreffenden Person. Erst durch eine entsprechende Therapie (nCPAP-Therapie) kann die erhöhte Neubildung von Zucker in der Nacht nachweislich reduziert werden. Auch regelmäßige Anfälle von Migräne können eine direkte Folge von Schlafapnoe sein, deren Auftreten jedoch durch eine erfolgreiche Behandlung merklich gesenkt werden kann.

Video: Schnarchen und obstruktive Schlafapnoe (Schlafmedizinisches Zentrum der Universitäts-HNO-Klinik Mannheim)

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